Bei der Gründung eines Unternehmens, trifft man, neben viel Enthusiasmus und harter Arbeit, viele Entscheidungen. Eine davon ist die Identifizierung der Zielgruppe – die Gruppe von Menschen, die speziell nach dem suchen, was man anbietet. Man lernt viel, stärkt und schützt sein Wissen um sich u.a. von der Konkurrenz abzuheben
Judith und ich arbeiten beide unter dem Markennamen blossom natural interior design damit wir nach einem gemeinsamen Ziel streben können und zwar, dass der Begriff “nachhaltig” nicht mehr nur ein Etikett ist. Wir wollen dieses Label eigentlich sogar so schnell wie möglich abschaffen – denn wir glauben daran, dass nicht nur die Bauindustrie, sondern jeder Sektor dieses Adjektiv nicht benötigen sollte sondern Nachhaltigkeit ein inhärentes Merkmal aller menschlichen Handlungen sein sollte.
Angesichts der Bedeutung der Herausforderung, der wir alle gegenüberstehen, glauben wir, dass die Betrachtung des Interior Designs aus der Perspektive der Nachhaltigkeit viel mehr umfasst als nur nach ihren Kriterien zu arbeiten. Es bedeutet zu teilen, zu verbreiten, zu insistieren und dieses Konzept so vielen Menschen wie möglich näher zu bringen, nicht nur den Kunden, sondern auch den Mitbewerbern, Kollegen, Lieferanten, Bauherren und allen beteiligten Gewerken im Bauwesen. Wenn es uns endlich alle betrifft und wenn jeder Mensch in seinem jeweiligen Bereich mit diesen Kriterien im Hinterkopf arbeitet, wird die Nachhaltigkeit irgendwann viel einfacher und gelebt
Nachhaltigkeit ist ein Kriterium, das dieser Branche in die Wiege gelegt werden sollte; es kann nicht nur eine Modeerscheinung oder eine oberflächliche und vorübergehende Überlegung sein. Es muss ein wesentlicher und immanenter Bestandteil dessen sein, wie die Branche konzipiert, betrieben und geplant wird sowie Entscheidungen getroffen werden. Es sollte von der Designphase an präsent sein und uns dazu anregen, darüber nachzudenken, wo und wie das Gebäude positioniert wird, wie es seine Umgebung beeinflussen wird und wie es zur Verbesserung der Lebensqualität des Projekts beitragen wird. Wir müssen die Raumverteilung, die Materialien die wir verwenden – unter Berücksichtigung ihrer Herkunft und wie sie zu uns gelangen und ob sie recycelbar sind, und ob ein Plan für ihr Recycling besteht, wenn das Gebäude das Ende seiner Nutzungsdauer erreicht hat etc. immer beachten.
Das ist jedoch nicht der Fall bis jetzt. Der Bausektor ist einer der umweltschädlichsten und hat einen erheblichen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Planeten gehabt. Ein Blick auf die Daten des Global Status Report 2020 über Gebäude und Bauwesen, herausgegeben von der UN Global Alliance for Buildings and Construction, zeigt, dass der Sektor für 38 % der globalen CO2-Emissionen und 36 % der CO2-Emissionen in der Europäischen Union verantwortlich ist. Also gibt es keine andere Option; jeder Sektor muss seine Entscheidungen überprüfen, und wir alle, alle Stakeholder im Bausektor, müssen dies jetzt tun. Aber diese Verantwortungsübung betrifft alle Akteure, einschließlich des Kunden. Wir müssen alle fordern, dass diese Prinzipien in unsere Häuser einfließen, nicht nur in Neubauten. Bestehende Gebäude unterliegen bereits Vorschriften, die sie grundsätzlich nachhaltig, gesund und effizient machen sollten.
Und hier möchten wir unseren Beitrag leisten. Wir verfügen über einen großen Bestand an bereits gebauten Häusern, von denen die meisten nach 1950 errichtet wurden. Diese Häuser nach dem Zweiten Weltkrieg zeichneten sich durch die Verwendung von Materialien wie Stahl, Beton und Zement aus, was eine schnelle und kostengünstige Bauweise in Bezug auf Zeit und Ausgaben ermöglichte. Doch aus nachhaltiger und ökologischer Sicht, wie wir in anderen Beiträgen erläutern werden, waren die Folgen oft nachteilig.
Es ist in diesem vorhandenen Gebäudebestand, dass wir einen Unterschied machen wollen. Wir möchten für alle Renovierungs- und Sanierungsprojekte nachhaltiges, effizientes, komfortables und gesundes Design anbieten. Dies umfasst die Berücksichtigung der Raumluftqualität, der natürlichen Beleuchtung, den angemessenen Einsatz von Materialien, Farben und Texturen sowie die Anordnung von Elementen zur Schaffung harmonischer und angenehmer Umgebungen. Es bedeutet, mit einem Fokus auf Komfort und Umweltgesundheit zu entwerfen und auszuführen, wobei versucht wird, den Energieverbrauch zu minimieren. Wir werden zeigen, wie man dies in kommenden Beiträgen erreichen kann.